Der Weg zu dem perfekten Finanzziel - 4 Schritte bilden das Fundament des Vermögensaufbaus!
Dieser Artikel zeigt die Bedeutung und unterschiedlichen Facetten von Finanzzielen auf. Finanzziele sind das Fundament und einer der ersten Schritte auf dem Weg zu einem strategischen Vermögensaufbau. Der Artikel gibt eine Anleitung mit 4 Schritten für die Definition des Finanzzieles: Erläuterung der Ist-Situation, Beschreibung der Soll-Situation, Konkretisierung der Handlungsschritte, Berücksichtigung von Herausforderungen.
Das Leben ist kein Wunschkonzert! – Wer kennt diesen Ausspruch?
Und nun die provokante Frage:
- Was wäre, wenn das Leben doch ein Wunschkonzert ist?
- Wie wäre es, wenn Sie – wie als Kind damals den Wunschzettel für das Christkind – heute den eigenen Wunschzettel für das Leben schreiben?
- Was sind Ihre geheimsten Träume?
- Was würden Sie gerne noch einmal machen?
Starten Sie Ihr persönliches Brainstorming, mit Stift und Papier. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die Gedanken schweifen wild durch die Gegend und streifen mehrere Bereiche. Je länger die Wunschliste, desto besser.
Im Coaching gibt es dafür ein interessantes Tool, das Lebensrad (wheel of life). Hier geht es um die Planung des Lebens und individuelles Wachstum. Dabei wird die aktuelle Lebenssituation analysiert und es werden sich persönliche Ziele gesteckt. Das Lebensrad deckt u.a. Bereiche wie Beruf & Karriere, Familie, Ernährung & Gesundheit und auch Finanzen ab. Die Bereiche werden häufig nicht einzeln betrachtet, sondern sind miteinander verzahnt. Es gibt Abhängigkeiten, Synergien und auch Ergänzungen. Geld spielt in nahezu jedem Bereich eine Rolle.
Der Fokus in diesem Artikel liegt auf den Finanzzielen. Es gibt 5 Spielregeln des Investierens und dabei sind die Finanzziele Spielregel No.2.
Die Frage „warum spare ich überhaupt?“ sollte sich jeder stellen und idealerweise auch die Antwort darauf finden. Das Herausfinden des Grundes ist essentiell für die Motivation und den Erfolg der Umsetzung.
Anleitung zur Definition der Finanzziele
1.Wo stehe ich gerade?
Dies ist die Ist-Situation und hier geht es um die Analyse der Ausgangssituation.
Dazu gehört in erster Linie eine finanzielle Bestandsaufnahme.
Wie ist meine Einnahmen- und Ausgabensituation? Sehe ich Optimierungspotential, beispielsweise im Bereich zusätzlicher Einnahmen oder reduzierter Ausgaben?
Auch Werte und Prioritäten spielen hier eine große Rolle. Es geht darum festzustellen, welche Priorität die Finanzziele bekommen und wofür Zeit und Energie aufgewendet wird. Dies ist wichtig, um den Überblick und das große Ganze im Auge zu behalten. Denn mit der langfristigen Perspektive können die Puzzleteile besser organisiert und zusammengefügt werden. Dabei bleibt der Fokus auf den gesetzten Prioritäten.
Das Money Mindset kann der Priorisierung ein Schnippchen schlagen. Hier ist es dann wichtig, sich mit seinen Gedanken über Geld zu beschäftigen. Diese zu erkennen und auch zu hinterfragen. Denn wie wir über Geld denken und reden, bestimmt unseren Umgang damit.
Klar ist: ein positives Money Mindset führt zu einem positiven Umgang mit Geld.
Finanzbildung und Risikobereitschaft sind zwei weitere Faktoren, die bei der Analyse der Ist-Situation zu berücksichtigen sind.
Kenne ich mich in dem Bereich aus und habe ich hier eine Kernkompetenz oder ist es lieber besser, sich mit einem Experten darüber auszutauschen. Die Bereitschaft Risiko einzugehen und Risiko zu tragen ist oft gering und wird meines Erachtens auch häufig unter falschen Voraussetzungen betrachtet. Der Blick aus einer anderen Perspektive und mit dem Einsatz von analytischen Tools kann hier hilfreich sein und die Position verändern.
Die Frage „wo stehe ich gerade“ ist nun geklärt.
Der Ist-Zustand ist klar und deutlich erkannt.
2.Wo will ich hin?
Dies ist die Soll-Situation und die Definition der persönlichen Wunschliste.
Im Finanzbereich könnten sich auf der Wunschliste folgende Aussagen wiederfinden:
- Ich möchte vorzeitig in Ruhestand gehen.
- Ich möchte ein Haus bauen.
- Ich möchte finanziell unabhängig sein.
Damit diese Vision Realität wird, sind Ziele zu formulieren. Je konkreter, desto besser. Mithilfe der SMART-Methode geht dies ganz einfach. Die Ziele sind damit spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.
Die „einfache“ Wunsch-Formulierung lautet:
„Ich möchte vorzeitig in Ruhestand gehen.“
Die SMARTE Ziel-Formulierung lautet:
„Mit Beginn meines 60.sten Lebensjahres möchte ich in Vorruhestand gehen. Die dabei entstehende Versorgungslücke decke ich durch mein angespartes Vermögen und einen Entnahmeplan ab. Das dafür benötigte Vermögen baue ich mir ab sofort auf. Hierzu lege ich ein Depot mit Kapitalmarktprodukten an, welches ich mit einem monatlichen Sparplan und jährlichen Zusatzzahlungen von Weihnachts- und Urlaubsgeld fülle. Zugleich wird jede Gehaltserhöhung zur Aufstockung des monatlichen Sparplanes genutzt.“
Bei dieser Art der Formulierung wird sich detailliert mit dem Wunsch beschäftigt und es werden Eckpfeiler definiert. So werden aus Wünschen konkrete Ziele. Diese Ziele geben Orientierung und Sicherheit.
Wünsche werden Ziele!
In der Zielformulierung fehlt noch etwas: eine konkrete Zahl. Wie viel Vermögen soll mit dem 60.sten Lebensjahr zur Verfügung stehen? Wie hoch muss hierzu der monatliche Sparplan sein? Reicht das aktuelle Einkommen dafür aus oder sind Optimierungen in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung erforderlich?
Diese Fragestellungen machen deutlich, dass die Wunsch- und Zielformulierung der erste Schritt ist und sich nun weitere Schritte anschließen. Nur so wird sichergestellt, dass sich die Ziele nicht in Luft auflösen, sondern zur Wirklichkeit werden.
Die Frage „Wo will ich hin?“ ist nun geklärt.
Die Zielwelt ist definiert.
3.Was muss ich tun?
Für viele Menschen ist dies eine spannende Frage und oft endet die Verfolgung der Finanzziele bereits hier. Unsicherheit, Unkenntnis, mangelndes Vertrauen und fehlendes Know-how führen dazu, dass die Planung in der Schublade bleibt und der Fokus einfach auf andere Ziele, die scheinbar leichter zu erreichen sind, gelegt wird.
Hier geht es um die Umsetzung. Jeder kommt ins Tun und Machen. Es werden nun Maßnahmen abgeleitet, wie das Ziel erreicht werden soll.
Auf obiges Beispiel bezogen, den vorgezogenen Renteneintritt, könnte nun die nächsten Schritte sein:
- Berechnung der Rentenlücke
- Berechnung des notwendigen Kapitals zum vorgezogenen Renteneintritt
- Berechnung der Sparquote
Sobald diese Erkenntnisse vorhanden sind, ist es sinnvoll, die Umsetzung zu automatisieren und mit einer flexiblen Strategie die Ziele zu verfolgen. Eine regelmäßige Überprüfung ist einerseits sinnvoll, um den Fortschritt der Durchführung zu überprüfen und andererseits um ggfalls Anpassungen vorzunehmen.
Die Frage „Was muss ich tun“ ist nun auch geklärt.
Der Handlungsplan steht.
4.Was könnte mich vom Weg abbringen?
Wir leben in einer Welt des Wandels. Häufig verändert sich der Fokus, beeinflusst durch Freunde, Beruf, Familie oder politische, ökonomische, technologische oder rechtliche Veränderungen.
Sind wir uns dessen bewusst, kommen wir nicht so leicht vom eingeschlagenen Weg ab. Daher ist es auch sinnvoll sich mit folgenden Fragestellungen zu beschäftigen:
- Was könnte Einfluss auf das Finanzziel nehmen?
- Wie könnte dieser Einfluss sich auswirken und was sind die entsprechenden Konsequenzen?
Mit den Antworten auf diese Fragen ist man in der Regel gut vorbereitet und handelt dann rational anstatt emotional.
Wichtig bleibt dennoch, aktuelle Themen und Trends zu beobachten. Es wird immer wieder direkte oder indirekte Auswirkungen auf die Finanzziele geben, die nicht offensichtlich waren. Einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen ist ein gutes Rezept. Emotionale Schnellschuss-Reaktionen sind unbedingt zu vermeiden. Falls erforderlich können Maßnahmen neu und sachlich definiert werden.
Die Frage „was könnte mich vom Weg abbringen“ ist nun auch beantwortet.
Eventuelle Stolpersteine wurden identifiziert.
Dieser Artikel zeigt auf, welchen Umfang die Definition des Finanzzieles annimmt.
Von Wünschen und Träumen geht es über eine nüchterne Analyse der Ist-Situation zu einer strategischen Entwicklung eines Planes unter Einbezug von Eventualitäten.
Die Finanzziele sind die Basis für den Start eines strategischen Vermögensaufbaus. Sobald diese klar definiert sind, können die nächsten Schritte erfolgen. Die Finanzziele sind das Fundament eines Hauses. Umso wichtiger ist, es deren Bedeutung zu erkennen und sich die Zeit für die Definition zu nehmen.
Anleitung zur Definition der Finanzziele in der Kurz-Übersicht
Wo stehe ich? | Wo will ich hin? | Was muss ich tun? | Was könnte mich vom Weg abbringen? |
Ausgangssituation beschreiben | Ziele formulieren | Handlungsbedarf erkennen | Hindernisse aufzeigen |
Ist-Situation / Gegenwart | Soll-Situation / Zukunft | Ist-Situation / Gegenwart | Soll-Situation / Zukunft |
Bestandsaufnahme | SMART-Methode | Action Plan | Ratio, statt Emotion |