Gerüstet für die Zukunft: Alles Wissenswerte zur Lebensversicherung

Gründe für und Arten von Lebensversicherungen, deren Bestandteile und Mythen rund um die Lebensversicherung!

Viele Menschen in Deutschland haben eine Lebensversicherung. Einerseits, um damit Ihr eigenes Rentenalter abzusichern, andererseits, um die Angehörigen zu schützen.

Die Erwartung dabei: Die Auszahlung der Lebensversicherung soll helfen, die eigene Rentenlücke abzumildern und so auch im Ruhestand ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Oder finanzielle Engpässe innerhalb der Familie zu überwinden.

In diesem Blog-Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Lebensversicherungen wissen müssen. Von aktuellen Zahlen über die Gründe für Lebensversicherungen hin zu den verschiedenen Arten von Lebensversicherungen bis zu den Bestandteilen eines Lebensversicherungsvertrages. Mythen rund um das Thema Lebensversicherung ergänzen den Artikel.

 

Zahlen, Daten, Fakten

Gemäß einer durchgeführten Umfrage der privaten Bausparkassen besitzen mehr als 25 Prozent der Bundesbürger einen Renten- oder Kapitallebensversicherungsvertrag.

Die Lebensversicherung ist ein Produkt für die Alters- und Hinterbliebenenvorsorge.

Im Jahr 2021 belief sich der Bestand an Lebensversicherungsverträgen auf 82,7 Millionen.

Den größten Anteil (laufender Beitrag) machten auch zuletzt wieder die Renten- und Pensionsversicherungen mit 59,8 Prozent aus. Der Anteil der Kapitalversicherungen (klassisch) lag bei 18,5 Prozent. Die Risikoversicherungen hatten einen Anteil von 6,8 Prozent. Und weitere 4,5 Prozent entfielen auf fondsgebundene Kapitallebensversicherungen. *

Die ausgezahlten Leistungen betrugen 2021 insgesamt 84,5 Milliarden Euro. Diese Leistungen umfassen sowohl Hauptversicherungen als auch Zusatzversicherungen. Tag für Tag wurden 2021 rund 232 Millionen Euro an Versicherungsnehmer ausgezahlt, entweder in Form von Kapitalbeträgen oder als Rentenzahlungen.

*Broschüre: Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2022, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Juni 2022

Gründe für eine Lebensversicherung

Bei einer Lebensversicherung steht entweder die eigene Person oder die Familie im Vordergrund. Die Ausgestaltung ist sehr individuell und spiegelt die Lebenssituation der versicherten Person wider.

1. Familienabsicherung
Eine Lebensversicherung bietet finanziellen Schutz für die Familie, falls Ihnen etwas zustoßen sollte. Damit können laufende Kosten, Schulden oder die Ausbildung der Kinder gedeckt werden.


2. Hinterbliebenenvorsorge
Die Versicherungssumme kann den Hinterbliebenen helfen, den Lebensstandard aufrechtzuerhalten, wenn der Hauptverdiener verstorben ist.


3. Erbschaftsplanung
Lebensversicherungen können Teil der Erbschaftsplanung sein, um eine gerechte Verteilung des Vermögens zu ermöglichen.


4. Kreditabsicherung
Falls Kredite aufgenommen wurden, können mit Hilfe einer Lebensversicherung diese im Todesfall abbezahlt werden.


5. Altersvorsorge
Lebensversicherungen sind zum Vermögensaufbau geeignet. So kann Kapital angespart werden, welches im Rentenalter als zusätzliche Einkommensquelle genutzt werden kann.


6. Vermögensaufbau
Neben der privaten Altersvorsorge ist eine Lebensversicherung eine Möglichkeit, um langfristig Kapital anzusammeln.


7. Steuerliche Vorteile
Lebensversicherungen bieten unter bestimmten Voraussetzungen steuerliche Vergünstigungen.

Die Beschäftigung mit der Gegenwart sowie mit der Zukunft ist unerlässlich, um das passende Produkt einer Lebensversicherung zu finden.

Arten von Lebensversicherungspolicen

Es gibt verschiedene Arten von Lebensversicherungspolicen, die unterschiedliche Bedürfnisse und Ziele abdecken.

Die drei gängigsten Arten von Lebensversicherungen:

  1. Kapitallebensversicherung
    Bei einer Kapitallebensversicherung werden regelmäßige Beiträge über einen bestimmten Zeitraum einbezahlt. Diese Art der Versicherung bietet eine Todesfallleistung und kann auch als Sparinstrument dienen. Es wird ein Barwert aufbaut, der während der Laufzeit der Police ausgezahlt werden kann.
  2. Risikolebensversicherung
    Eine Risikolebensversicherung bietet eine Todesfallleistung und hat keine Spar- oder Investitionskomponente. Sie ist in der Regel kostengünstiger als eine Kapitallebensversicherung und eignet sich gut, um kurzfristige finanzielle Verpflichtungen abzudecken.
  3. Fondsgebundene Lebensversicherung
    Eine fondsgebundene Lebensversicherung ist eine Form der Kapitallebensversicherung. Während klassische Lebensversicherungen meist nur zu einem geringen Teil in Aktien investieren, werden hier die Beiträge komplett in Investmentfonds angelegt. Am Ende der Laufzeit wird in der Regel der Wert der Fondsanteile ausgezahlt. Für weiterführende Informationen zur fondsgebundenen Lebensversicherung verweise ich auf meinen Blog-Artikel „Langfristiger Vermögensaufbau mit der Fondspolice.“

Up-to-date dank neuer Entwicklungen

Wie alle Finanzprodukte entwickeln sich auch Lebensversicherungspolicen weiter.
Es findet eine Verschiebung statt: weg von „klassischen“ Produkten hin zu modernen Mischformen mit Garantien und fondsgebundenen Produkten statt. Die Flexibilität der neuen Produkte ist heute wesentlich flexibler als früher.

Bestandteile einer Lebensversicherung

Bei einer Lebensversicherung gibt es diverse Komponenten, die zu berücksichtigen sind. Die Ausgestaltung der Lebensversicherung hängt von persönlichen Fragestellungen ab.

  1. Versicherungsnehmer
    Dies ist die Person, die die Lebensversicherung abschließt und die Versicherungsprämien zahlt.
  2. Versicherte Person
    Dies ist die Person, auf deren Leben die Versicherung abgeschlossen wird. Im Falle des Todes der versicherten Person während der Laufzeit der Versicherung erhalten die Begünstigten die vereinbarte Versicherungssumme.
  3. Versicherungssumme
    Dies ist der Betrag, den die Begünstigten im Todesfall der versicherten Person erhalten. Die Höhe der Versicherungssumme wird bei Vertragsabschluss festgelegt.
  4. Laufzeit
    Dies ist der Zeitraum, für den die Lebensversicherung abgeschlossen wird. Wenn die versicherte Person während dieser Zeit verstirbt, wird die Versicherungssumme ausgezahlt. Bei Ablauf der Laufzeit erfolgt je nach Vertragstyp die Auszahlung individuell.
  5. Beiträge
    Der Versicherungsnehmer zahlt regelmäßig Beiträge an die Versicherungsgesellschaft. Diese Beiträge können monatlich, vierteljährlich oder jährlich gezahlt werden.
  6. Risikoschutz
    Die Hauptfunktion einer Lebensversicherung besteht darin, einen Todesfallschutz anzubieten. Das bedeutet, dass im Falle des Todes der versicherten Person während der Laufzeit der Versicherung die vereinbarte Versicherungssumme an die Begünstigten ausgezahlt wird.
  7. Spar-Anteil
    Ein Teil der Versicherungsbeiträge wird in einen Sparanteil investiert. Dieser Sparanteil kann mit Zinsen oder anderen Anlagegewinnen anwachsen. Bei einigen Verträgen kann dieser angesparte Betrag bei Vertragsablauf ausgezahlt werden.
  8. Garantierte Verzinsung
    Klassische Lebensversicherungen bieten oft eine garantierte Verzinsung auf den Sparanteil der Beiträge. Dies bedeutet, dass der angesparte Betrag über die Laufzeit der Versicherung mit einem festen Zinssatz wächst.
  9. Überschussbeteiligung
    Viele Lebensversicherungen bieten zudem die Möglichkeit, an den Überschüssen der Versicherungsgesellschaft zu partizipieren. Diese Überschüsse entstehen aus den erwirtschafteten Gewinnen der Versicherung und werden in Form von zusätzlichen Erträgen oder einer höheren Auszahlung bei Vertragsablauf weitergegeben.
  10. Rückkaufswert
    Wird der Vertrag durch den Versicherungsnehmer vorzeitig beendet, wird der definierte Rückkaufswert ausbezahlt.

Je nach Art der Lebensversicherung unterscheiden sich die Komponenten in ihrer Ausgestaltung. Komponenten können auch fehlen.
Daher ist es wichtig, dass sich jeder mit der Zielsetzung und Intention der Lebensversicherung beschäftigt. Nur so wird sichergestellt, dass jeder eine passgenaue Entscheidung für eine sichere Zukunft trifft.

Exkurs: Garantiezins

Im Zusammenhang mit einer klassischen Lebensversicherung fällt häufig der Begriff „Garantie-Zins“.

Der Garantiezins wird dem Vertragspartner bei Abschluss einer Lebensversicherung vom Versicherungspartner für die gesamte Laufzeit des Vertrages auf die Sparbeiträge garantiert. Dieser Zins wird für alle Lebensversicherungen verbindlich vom Bundesfinanzministerium festgelegt.

Die Gesamtverzinsung einer Lebensversicherung setzt sich zusammen aus dem Garantiezins, der laufenden Überschussbeteiligung und dem Schlussüberschuss. Der Garantiezins und die jährliche Überschussbeteiligung werden auch als laufende Verzinsung bezeichnet.

Seit dem Jahr 2000 wurde der Garantiezins laufend gesenkt. Betroffen sind Neuverträge. Für bestehende Versicherungsverträge ändert sich nichts.

Aktuell liegt der Garantiezins bei 0,25 Prozent.

Missverständnisse über Lebensversicherungen

Es gibt viele Missverständnisse und Mythen über Lebensversicherungen.
Diese können dazu führen, dass die Vorteile nicht vollständig verstanden oder sogar falsche Entscheidungen getroffen werden.

Die häufigsten Mythen kurz skizziert:

1. Lebensversicherungen sind teuer
Viele Menschen denken, dass Lebensversicherungen teuer sind. In Wirklichkeit gibt es kostengünstige Optionen, insbesondere für junge und gesunde Menschen sowie für den Vermögensaufbau.


2. Nur Verheiratete benötigen eine Lebensversicherung
Auch Singles können von Lebensversicherungen profitieren. Egal, ob finanzielle Verpflichtung oder zum Vermögensaufbau, die Lebensversicherung kann ein flexibles Sparinstrument sein.


3. Die Versicherungssumme sollte das 10-fache des jährlichen Bruttoeinkommens betragen
Diese Faustregel ist zwar eine gute Richtlinie, aber die individuellen Bedürfnisse sind meist unterschiedlich. Es ist wichtig, den eigenen Bedarf zu kennen und die erforderlichen Finanzmittel zu berechnen.


4. Lebensversicherungen sind nur für ältere Menschen
Es ist nie zu früh, eine Lebensversicherung abzuschließen. Im Gegenteil: je früher die Sparphase beginnt, desto mehr wirkt der Zinseszinseffekt.


5. Lebensversicherungen sind nur für den Todesfall
Während der Hauptzweck einer Lebensversicherung darin besteht, Ihre Hinterbliebenen im Todesfall abzusichern, sind viele Policen zur Kapitalbildung geeignet.

Wer sich bei diesen Themen kritisch frägt, was der konkrete Bedarf ist und welche Form der Absicherung gewünscht ist, wird die richtige Entscheidung treffen.
So wird das ein oder andere Missverständnis leicht aus dem Weg geräumt und zusätzlich aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

Handlungsempfehlung

In der Zusammenarbeit mit einem Finanz-Experten können die Bedürfnisse exakt bewertet werden. Unterschiedliche Optionen werden dann beleuchtet und die Auswahl der richtigen Lebensversicherungspolice ist sichergestellt.

Bestehen bereits Lebensversicherungen, so sollten die Vertragsbedingungen sorgfältig geprüft werden, inwieweit das Produkt den Bedürfnissen entspricht und wirklich zu dem Versicherungsnehmer passt.

Die Weiterentwicklung von Lebensversicherungen, zum Beispiel in Form von Netto-Policen, machen die Produkte heutzutage günstiger und erfüllen mehrere Bedürfnisse auf einmal.

„Wandlung ist notwendig, wie die Erneuerung der Blätter im Frühling.“

Vincent van Gogh

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