Vermögensnachfolge – 5 Tipps für den Umgang mit Erbe und Schenkung

Herstellung einer gestärkten mentalen Verfassung bei den Beschenkten!

Sechs- bis siebenstellige Summen als Erbe sind in Deutschland keine Seltenheit. Für die Nachkommen kann dies zu einem erhofften und oft auch unverhofften Reichtum führen. Dieser Reichtum kann auch durch eine Schenkung erfolgen. Dies ist dann der Fall, wenn bereits zu Lebzeiten Vermögen klar strukturiert den Besitzer wechselt, sozusagen ein Erbe zu Lebzeiten.

Dieser Blog-Artikel zeigt, wie sich Erben und Schenken zahlenmäßig in Deutschland entwickelt, welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt, wie mit der Situation umgegangen werden kann und schließlich die 5 Regeln zum Umgang mit Schenkung und Erbe.

Zahlen, Daten, Fakten

Das Finanzamt freut sich jedes über mehrere Milliarden Euro an Erbschafts- und Schenkungssteuer.

In 2021 wurden 11,1 Milliarden Euro davon bezahlt, mit Sach- und Geldwerten in Höhe von 118 Milliarden Euro und steuerpflichtigen Erwerben in Höhe von 57,6 Mrd. Euro. In diesen Werten sind keine Erbschaften und Schenkungen, die innerhalb der Freibeträge liegen, berücksichtigt.1

Auch die Anzahl der Erbschaften und Schenkungen ist interessant. Sie erreicht in 2021 fast das Niveau von 2008 und 2009 mit 135.903 Erbschaften und 38.839 Schenkungen.1

1 Quelle Destatis 2023

Die Grafik zeigt die Entwicklung der steuerpflichtigen Schenkungen von 2012 bis 2021.

Auch hier steigt die jährliche Entwicklung der Steuer von Jahr zu Jahr an.

 

 

 

 

 

 

 

Die Grafik zeigt die Entwicklung der steuerpflichtigen Erbschaften von 2012 bis 2021.

Der steuerpflichtige Erwerb hat ebenso wie die Steuerentwicklung eine jährliche Steigerung.

 

 

 

Was ist ein Erbe und eine Schenkung?

Beides ist ein Geschenk in Form von Vermögenswerten. Es erhöht das bisherige Vermögen und es bringt mehr Gelassenheit in das Leben. Eine Schenkung verbindet Menschen und soziale Beziehungen werden gefestigt. Kritisch wird es, wenn mit der Schenkung gewisse Erwartungen verknüpft werden und der Beschenkte bevormundet wird. Wichtig bei einer Schenkung sind immer auch immaterielle Werte wie Sympathie, Prestige und auch Macht. Dazu gehört, ein Geschenk annehmen zu können ohne den Gedanken eines Schuldverhältnisses im Hinterkopf zu haben. Ein Geschenk ist ein Symbol der Zuneigung, Freude oder Dankbarkeit.

Die wichtigsten Fakten zur Schenkung in Kürze:

  • Schenken ist die Weitergabe von Vermögen wie Geld oder Immobilien zu Lebzeiten.
  • Für Schenkungen gibt es großzügige Freibeträge. Innerhalb der Freibeträge fällt keine Schenkungssteuer an.
  • Ein Unterschied zum Vererben: alle zehn Jahre können die Freibeträge neu genutzt werden.

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Was ist bei einem Erbe und einer Schenkung auffallend?

Egal ob Erbe oder Schenkung – in der Realität sind einige Herausforderungen zu beobachten. Und zwar bei den Menschen, die das Geld bekommen.

  • Häufig wird das Geld wie ein Fremdkörper behandelt. Das Geld wird separat geparkt oder angelegt. Oft wird es auch ignoriert, so als ob es nicht existieren würde. Dadurch wird kein Bezug zum Geld entwickelt.
  • Oft fallen größere Summen unerwartet in den Schoß, die nicht zum bisherigen Lebensstil und Einkommen passen. Mit einer Portion Glück erfolgt daher der Reichtum über Nacht. Auch hier wird häufig kein Bezug zum Geld entwickelt und das Geld wird wahllos ausgegeben.
  • Dem Umfeld bleibt meist nicht verheimlicht, dass es zu einer unerwarteten Sonderzahlung gekommen ist und so kann Neid und Missgunst entstehen. Der ein oder andere lässt sich dann die Freude am Vermögen verderben. Das Leben verändert sich von einem Tag auf den anderen und dies kann auch zu Spannungen in der Partnerschaft führen.
  • Das Geld wird für wohltätige Zwecke und Spenden verwendet. Hier möchte derjenige etwas Gutes zurückgeben und andere unterstützen. Eine genaue Vorauswahl der Begünstigten ist zu empfehlen.
  • Der Traum von der beruflichen Selbständigkeit oder einer beruflichen Auszeit birgt neue Chancen der Umorientierung. Eine rationale Abwägung von Chancen und Risiken sollte trotz der verfügbaren Summe vorgenommen werden.
  • Bei einem Erbe kommen häufig Streitigkeiten hinzu. Erst recht, wenn eine Immobilie mit im Spiel ist. Erbengemeinschaften bergen großen Konfliktpotential, da sich über die Aufteilung des Vermögens die Beteiligten oft nicht einig sind.

Welche Konsequenz ergibt sich aus einem Erbe und einer Schenkung?

Der Umgang mit Geld aus einem Erbe oder einer Schenkung ist ein mentales Thema.

Häufig gibt es eine Verpflichtung, was mit dem Geld passieren soll. Es sind die Erwartungen der Person, die das Geld übergibt. Dies engt ein und es wird ein negativer Bezug zum Geld hergestellt.

Jeder der sich dieser Herausforderungen bewusst ist, hat die Chance damit umzugehen und nach Lösungen zu suchen.

Das Ziel sollte sein, das Vermögen aus Erbschaft und Schenkung in die bisherigen Ziele der finanziellen Unabhängigkeit zu integrieren. Nur so wird sichergestellt, dass das Geld für einen vernünftigen und rationalen Zweck verwendet wird.

Dazu gehört die innere Annahme, um das Geld für sich selbst und seinen persönlich definierten Zweck zu nutzen. Dies ist dahingehend wichtig, da sonst bisher gesteckte Ziele verloren gehen.

Wie kann richtig mit dem Thema Erbe und Schenkung umgegangen werden?

Die optimale Voraussetzung ist, wenn zwischen den Beteiligten über das Thema Vermögensnachfolge im Rahmen Erbe und Schenkung gesprochen wird. Ein Dialog wirkt befreiend und bringt Klarheit.

Gerade für die ältere Generation ist es wichtig, dass der eigene Lebensstandard zu Lebzeiten weiterhin gesichert ist und auf nichts verzichtet werden muss. Das Thema der Pflege mit all den finanziellen Konsequenzen sollte in den Dialog integriert werden.

Klare Absprachen sind somit für alle Beteiligten zielführend. Der Begünstigte kann sich mit diesen Fragen dem Thema annähern:

  • Wie ist die Erwartungshaltung an mich?
  • Kann und möchte ich diese Erwartungshaltung erfüllen?
  • Was bedeutet dies für meine Unabhängigkeit?

Mit den gewonnenen Erkenntnissen auf die Antworten befreit er sich selbst von Verpflichtungen, die nicht zu ihn passen. Passen die Vorstellungen überhaupt nicht überein, kann es sinnvoll sein, einen Dialog zu starten und die Unstimmigkeiten zu thematisieren.

5 Tipps zum Umgang mit Erbe und Schenkung

Die bisherigen Ausführungen zeigen, dass das Thema Erben und Schenken wenig mit finanziellen Aspekten zu tun hat. Gerade das Gedankenkarussell ist aktiv. Eine gesunde Beziehung zu dem Geld ist wichtig und wie damit umgegangen wird.

Diese 5 Tipps können helfen, eine gestärkte mentale Verfassung zu Erbschaft und Schenkung herzustellen:

  • Zeit lassen
    Vorschnelle Entscheidungen zum Umgang mit dem Geld sind dringend zu vermeiden. Sich Zeit nehmen und sich in Ruhe dem Thema widmen sind die besten Ausgangsvoraussetzungen für eine kluge Entscheidung. Das Vermögen sollte in die bisherige Finanz-Strategie eingebunden werden. Nur so wird sichergestellt, dass die gesteckten finanziellen Ziele erreicht werden.
  • Unabhängigkeit
    Mit der Einbindung in die eigene Finanz-Strategie wird Unabhängigkeit erreicht.
  • Keine vorschnellen Pläne
    Erben und Schenken ist ein Geschenk. Der Zeitpunkt der Übergabe ist der Punkt, wo sich jeder mit der Thematik im Detail beschäftigen kann. Es kann durchaus sinnvoll, das Gespräch darüber bereits zu einem früheren Zeitpunkt zu führen. Das Geld wird erst dann verplant, wenn es übergeben worden ist.
  • Lebensstandard sichern
    Bei einer Schenkung ist es wichtig, dass der Lebensstandard des Schenkenden erhalten bleibt. Das Gefühl des Verzichts und gar Verlustes darf nicht entstehen.
  •  Sich selbst kümmern
    Jeder hat etwas zu geben. Daher betrifft das Thema Erben und Schenken jeden. Klare Verhältnisse für das eigene Vermögen schaffen ist daher essentiell wichtig und darf nicht aus den Augen verloren werden.

„Es ist ein verbreiteter menschlicher Fehler, bei schönem Wetter nicht mit Stürmen zu rechnen.“
Niccolo Machiavelli (1469-1527)

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