Die Vorteile einer strategischen und langfristigen Vermögensallokation in unsicheren Zeiten!
Das Leben ist ein Auf und Ab. Die Börse auch. Eine Achterbahn verfolgt eine festgelegte Route. Ein langfristiger Investment-Plan auch.
Dieser Artikel zeigt die Vorteile des langfristigen Investierens auf. Mit einem Blick auf das Börsenjahr 2022 und die Historie werden positive Impulse gesetzt. So können auch sie die Möglichkeiten am Kapitalmarkt für sich nutzen – und ihre Börsenerfahrungen werden so nicht zu einer Achterbahnfahrt.
Entwicklungen im Jahr 2022
Herausfordernde Zeiten für Anleger und Investoren:
die Inflation hat ein neues Hoch erreicht, Preissteigerungen zeichnen sich überall ab und ein Ende ist nicht in Sicht. Die Pandemie ist immer noch nicht vorbei und in China gibt es zahlreiche Lockdowns. Lieferengpässe und unterbrochene Lieferketten zeigen die Nachteile der Globalisierung auf. Klimapolitische Ziele stellen viele vor neue Herausforderungen und politische Streitigkeiten auf globaler und lokaler Ebene gehen weiter.
Angesichts dieser Entwicklungen ist es nicht verwunderlich, dass für Investoren 2022 aus aktueller Sicht ein hartes Jahr ist. Seit Anfang 2022 ist der US-Aktienindex S&P 500 (= 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen) um mehr als 20 Prozent gefallen, ebenso wie der deutsche Aktienindex Dax 40. Vieles war so nicht absehbar und es zeigt, wie schnell sich wirtschaftliche und geopolitische Umstände ändern können – mit Auswirkungen auf Ersparnisse und Investitionen.
Für das zweite Halbjahr 2022 besteht in Deutschland und in der EU die Gefahr einer Stagflation. Dies ist eine Kombination aus stagnierender Wirtschaftsleistung und Inflation. Auch eine Rezession ist denkbar.
Im Geschichtsbuch 50 Jahre zurück
Angesichts dieser Entwicklungen fragen sich nun viele Anleger, wie es auf dem Finanzmarkt weitergeht. Aus Investment-Perspektive mit einem langfristigen Horizont besteht kein Grund zu Verunsicherung oder gar Panik.
Zur Veranschaulichung für dieses Statement nehme ich sie mit auf eine Reise in die Vergangenheit und greife einige politische Highlights der letzten fast 50 Jahre heraus:
Im Jahr 1973/74 war die erste Ölkrise, im Jahr 1979/80 die 2. Ölkrise. 1986 Tschernobyl, im Oktober 1987 der Schwarze Freitag, 1989-1991 der Mauerfall und der Zerfall der UdSSR, 1990/91 der 1. Golfkrieg und 1998 die Asienkrise. Das Platzen der Internetblase „dot.com“ 2000 bis 2003 und dazwischen der 11. September 2001. Finanzkrise 2008, Eurokrise 2011 und Brexit 2016. Corona 2020.
Jedes Ereignis für sich betrachtet ist prägend. Es gab Unsicherheit in der jeweiligen Situation und Lösungen waren oft nicht absehbar. Die Auswirkungen sind nicht immer für alle gleich, mal sind wir mehr, mal weniger direkt betroffen. Indirekt betroffen sind wir dagegen so gut wie immer.
Erinnern sie sich persönlich an eines dieser Ereignisse? War exakt in diesem Moment vorstellbar, wie es weitergeht?
Und nun stellen sie sich vor, in jeder dieser Phase waren sie am Aktienmarkt investiert. Haben sich nicht von Emotionen leiten lassen, stattdessen weiter ihre Strategie mit einem breit diversifizierten Portfolio verfolgt.
Ein Blick auf die Entwicklung des DAX zeigt eine durchschnittliche Rendite von 7,0 Prozent pro Jahr von 1972 bis 2020. Wie ist das möglich? Sobald Krisen auftreten ist Erfindergeist gefragt. Unternehmen und Menschen reagieren auf diese neue Entwicklung und bringen Innovationen hervor. Alleine die Tatsache, wie schnell sich die Veränderungen im Bereich der Arbeitswelt in den letzten beiden Jahren ergeben haben. Und die Art und Weise wie wir heute kommunizieren und leben.
Aktieninvestments sind immer mit Unsicherheiten verbunden. Wer jedoch in den gesamten Markt investiert und sich dabei breit gestreut aufstellt, setzt auf wirtschaftliches Wachstum und glaubt an die Funktionsfähigkeit der Börse. Hierfür gibt es keine Garantie. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass langfristiges Investieren eine Strategie ist, die Rezessionen und Pandemien überstehen kann. Gelassenheit, Durchhaltevermögen und Bewusstseinsstärke sind hierfür hilfreich.
Exkurs Rezession
Rezessionen sind ein Teil des Wirtschaftszyklus. Sie können zu einem Rückgang der Wirtschaft ebenso wie zu Korrekturen, Börsencrashs und Bärenmärkten führen. Eine Rezession liegt nach gängiger Definition jedoch erst dann vor, wenn die Wirtschaft in zwei Quartalen nacheinander und im Vergleich zu den vorangehenden Quartalen nicht wächst und zugleich das Bruttoinlandsprodukt sinkt.
In einer Rezession ist das Wirtschaftswachstum in Summe rückläufig, es kommt zu einer Konjunktureintrübung. Einige Wirtschaftsbereiche können sogar wachsen während andere schrumpfen oder gar vom Markt verschwinden. Ein großer Firmenkonkurs kann einen Dominoeffekt haben und einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen. Verbraucher verschulden sich häufig und verfügbares Kapital wird knapp. Zentralbanken senken dann häufig die Zinssätze, um die Investitionsbereitschaft der Unternehmen zu fördern und die Wirtschaft anzukurbeln.
Für Investments am Kapitalmarkt hat eine Rezession auch eine positive Seite. Es bieten sich Kaufgelegenheiten. Die Erinnerung an die Rezession im Jahr 2008 jagt vielen Anlegern noch heute einen Schauer über den Rücken. Und im Nachhinein zeigt sich, dass es tatsächlich eine Kaufgelegenheit war. Danach hat eine 10-jährige Hausse (steigende Börsenkurse) eingesetzt.
Dieses Rechenbeispiel zeigt die Entwicklung einer Rezession bis hin zu einer Hausse am Kapitalmarkt auf:
Im Juli 2007, kurz vor dem großen Börsenrückgang und dem anschließenden Beginn der Rezession, wurden 100.000 EUR in ein Finanzprodukt auf den S&P 500 investiert. Während der Rezession sank der Börsenwert auf unter 50.000 EUR. Es kam zu einer Erholung mit weiteren Schwankungen und im Juli 2021 ist das Depot auf über 300.000 EUR angewachsen.
Auf lange Sicht muss das Portfolio in der Lage sein, Rezessionen und damit einhergehende Börsenschwankungen zu überstehen. Daher baut auch das Investieren während einer Rezession auf einer strategischen Vermögensallokation auf.
5 Gründe für langfristiges Investieren
1. Renditewachstum
Über einen längeren Zeitraum betrachtet sind Renditen am Aktienmarkt von 7 – 10 Prozent pro Jahr im Durchschnitt möglich. Bei einem kurzfristigen Anlagehorizont kommt es oft zu hohen Schwankungen. Mit zunehmender Haltedauer sinkt dieses Risiko.
Wachstum ist das Zauberwort. Zum einem erhöht sich die Weltbevölkerung kontinuierlich, zum anderen erschließen Unternehmen immer wieder neue Geschäftszweige und positionieren sich so attraktiv und gewinnorientiert am Markt.
Langfristig gesehen gleichen sich die Renditen an den Aktienmärkten an die volkswirtschaftliche Entwicklung an. Und Volkswirtschaften wachsen immer.
2. Zinseszinseffekt
Eine Zinseszins-Rechnung geht davon aus, dass die jährlichen Zinserträge immer wieder zusammen mit dem Startkapital zum selben Zinssatz angelegt werden. Auf diese Weise wächst das Vermögen über die Zeit an. Bei Aktieninvestments gibt es keinen Zins, hier ist die Wertentwicklung gemeint.
Bei dieser Rechnung sind zwei Faktoren entscheidend: Zeit und Investmentsumme.
Je früher mit dem Investieren begonnen wird und je länger das Geld angelegt ist, desto höher ist die Rendite. Je höher die investierte Summe ist, desto höher ist der Wertzuwachs.
Der Zinseszins-Effekt spielt seine Stärke bei einen langfristigen Anlagehorizont aus. Nur so können auch Marktschwankungen ausgeglichen werden.
3. Zeitaufwand
Bei kurzfristigen Investitionen auf der Aktienseite ist es unerlässlich den Markt zu beobachten. Zugleich sind auch Auswertungen und entsprechende Aktivitäten erforderlich. Dies ist stressig und zeitintensiv.
Bei langfristigen Investitionen entfallen das tägliche Beobachten der Nachrichten und Kursentwicklungen und der Zeitaufwand ist deutlich geringer. Die Strategiefindung gehört zu dem zeitintensivsten Part und findet am Anfang der Kundenbeziehung statt.
4. Kostenaufwand
Aktieninvestments sind immer mit Kosten verbunden. Ein Depot ist unerlässlich und hierfür fallen Depotgebühren an. Doch auch jeder Kauf und Verkauf ist nicht umsonst. Dies sind die sogenannten Transaktionskosten.
Bei einer langfristigen Anlagestrategie wird der buy-and-hold Ansatz verfolgt. Die Idee dieses Ansatzes ist wie folgt: das Anlage-Portfolio wird definiert und danach wird regelmäßig die ursprüngliche Zusammensetzung angepasst sowie mit Nachkäufen das Volumen aufgestockt. Benjamin Graham definierte bereits 1949 diese Strategie, welche bis heute aus einem langfristigen Investmentansatz nicht wegzudenken ist.
5. Psychologie
Anlegererfolg und Gewinnaussichten hängen häufig nicht von den Marktentwicklungen ab, wie viele vermuten möchten. Emotionen und die Psychologie sind die ausschlaggebenden Merkmale für den Erfolg an der Börse.
Gerade negative Emotionen wie Angst und Gier wirken sich negativ auf die Erfolgsaussichten aus. Wer sich davon leiten lässt, wird bei einem Abwärtstrend an den Finanzmärkten das regelmäßige Investieren und das Halten des Investments in Frage stellen. Auch Verkaufsgedanken können auftreten. Die aktuelle Berichterstattung in den Medien verstärkt oft negative Emotionen und löst Handlungen aus.
Dieses Verhalten ist menschlich und es fehlt das Gespür für statistische Zusammenhänge wie Risiko, Rendite, Markttiming und Zinseszinseffekt. Dies führt meist dazu, dass aus emotionalen Gründen in steigenden Märkten gekauft und in fallenden Märkten verkauft wird.
Aus Erfahrungen und Fehlern in der Vergangenheit lernen wir sehr schwer und verfallen gerne wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Der Weg zu einer rationalen Entscheidungsfindung ist mit dem Motto „Investieren geht vor Spekulieren“ sowie Geduld und einer klaren Strategie möglich.
Checkliste für einen strategischen Vermögensaufbau
Unabhängigkeit von Entwicklungen und Meinungen ist ein kostbares Gut. Diese Checkliste bietet Ansätze, um den Weg zu finanzieller Unabhängigkeit einzuschlagen.
Wie sind meine langfristigen Finanzziele?
Habe ich eine Investment-Strategie?
Passt diese Strategie zu meinen Zielen?
Kenne ich die Kosten und Renditeaussichten meiner Investitionen?
Fühle ich mich emotional wohl und sicher mit meiner Strategie?