7,9 Prozent Inflation – ein Balanceakt?

Inflation - persönliche Inflationsrate? Ein Selbstversuch und eine Anleitung mit Gegenmaßnahmen!

Jeden Tag ist von Preissteigerungen, Verknappung und Lieferschwierigkeiten die Rede. Die Gründe dafür sind unterschiedlichster Natur.
Fakt ist: Die Inflation ist in aller Munde. Der aktuellste Wert liegt bei 7,9 Prozent in Deutschland, Stand 30.05.2022.
Ich bin neugierig: in einem Selbstversuch habe ich meine persönliche Inflation berechnet, um zu sehen wie repräsentativ der öffentlich kommunizierte Wert für mich ist. Das Ergebnis zeigt einen Balanceakt zwischen anonymer Masse und Individuum. Und zugleich ist es eine Chance etwas zu verändern.

 

Inflation  – Definition

Waren und Dienstleistungen werden teurer. In Deutschland blicken viele Menschen mit Sorge auf die Entwicklung der Preissteigerungen. Am 30.05.2022 wurde der neueste Inflationswert veröffentlicht: er liegt bei 7,9 Prozent. Inflation bedeutet für Verbraucher, dass das Preisniveau für Konsumgüter und Dienstleistungen ansteigt. Der Wert des Geldes nimmt ab und für das gleiche Geld bekommen die Käufer weniger Waren. 100 Euro sind somit real nur noch 92,10  Euro wert, bei einer Inflationsrate von 7,9 Prozent.

 

Inflation – Berechnungsmethode

Das Statistische Bundesamt ermittelt anhand eines definierten Warenkorbes diesen Wert. Der Warenkorb soll repräsentativ sein. Er umfasst 650 Gütergruppen von A wie Alkohol bis Z wie Zahnärztliche Dienstleistung. Diese Gütergruppen werden unterschiedlich gewichtet. So gibt ein Haushalt mehr Geld für Miete als beispielsweise für Kleidung aus. In Summe werden in diesen Warenkorb mehr als 300.000 Einzelpreise gebündelt. Somit sind im Warenkorb auch Artikel, welche der einzelne Konsument eher selten benötigt bzw. kauft, so zum Beispiel Zahnersatz, Möbel oder Rasenmäher. Die Gewichtung der Gütergruppen erfolgt alle 5 Jahre, während die Einzelpreise monatlich erfasst werden.

 

Inflation – Von allgemein zu individuell

Die Ermittlung der Inflationsrate erfolgt nach definierten Kriterien. Somit ist klar: es handelt sich um einen Durchschnittswert. Eine Orientierungsgröße, die individuell mehr oder weniger stark nach oben oder unten abweichen kann, je nach Konsumverhalten und Lebenssituation.

Wer viel Kaffee, Butter oder Fleisch konsumiert, spürt die Teuerungsrate eher als jemand, der auf diese Artikel verzichtet. Bei der Nettokaltmiete schlägt die Teuerungsrate (noch) nicht durch: hier ist der Preisanstieg von April 2022 gegenüber dem Vormonat bei 1,6 Prozent.

Und daher zählt für das eigene Portemonnaie die persönliche Inflationsrate. Erst dann ist offensichtlich, wie sich die Inflation auf das Ersparte und das verdiente Geld genau auswirkt.

Quelle: statista, Mai 2022

An dem konkreten Beispiel der Energiekosten wird die Entwicklung aufgezeigt. Benzin, Diesel und Heizöl – bei diesem Thema sind überdurchschnittlich viele Personen betroffen.

Gerade Pendler mit einem eigenen Auto müssen tiefer in die Tasche greifen.

Die Entwicklung der Energiepreise für private Haushalte im Vergleich 2019 zu April 2022 zeigt Steigerungsquoten von bis zu 100% bei Heizöl auf.

Auch Strom und Erdgas zeigen ähnliche Tendenzen auf.

Inflation – mein Selbstversuch

In einem Selbstversuch wollte ich wissen, wie hoch meine persönliche Inflationsrate ist. Hierzu stellt das Statistische Bundesamt einen Rechner zur Verfügung.

In 6 Gruppen erfasse ich meine individuellen monatlichen Ausgaben:

  • Ernährung (Nahrungsmittel, Alkohol, Restaurants & Cafes)
  • Wohnen (Nettokaltmiete, Gas, Heizöl, Strom)
  • Mobilität (Kraftstoffe, Autokauf, Öffentliche Verkehrsmittel)
  • Freizeit (Freizeit & Kultur, Pauschalreisen)
  • Lifestyle (Bekleidung, Telekommunikation, Elektrogeräte, Körperpflege, Gesundheit, Tabakwaren)
  • Rest (z.B. Möbel, Heimtextilien, Bildung und Versicherungsdienstleistungen)

Der Rechner ermittelt anhand der individuellen Angaben die persönliche Inflationsrate. Zugleich stellt er „amtliche“ Werte gegenüber. Hierbei ergeben sich interessante Abweichungen.

So ist zum Beispiel in meinem Fall der amtliche Wert für Kraftstoff 77 EUR / Monat, während meine Angabe 200 EUR war. Weitere interessante Abweichungen gibt es für mich bei den Werten Pauschalreisen, Nettokaltmiete und Nahrungsmittel.
Meine Werte liegen hier immer über den amtlichen Wert. So ist es auch nicht überraschend, dass meine persönliche Inflationsrate bei 11,5% liegt.

Für mich bestätigt der Wert nun, was ich schon länger fühle und bei der Preis-Entwicklung von Dienstleistungen und Waren beobachte.

Berechnung der individuellen Inflation

Sie kennen Ihre persönliche Inflationsrate und möchte das Ergebnis mit mir besprechen?
Ich freue mich sehr über Ihre Kontaktanfrage.

Zusammenhang Inflation und Einsatz der Arbeitskraft

An einem konkreten Beispiel nun wird aufgezeigt, wie der Preis und die dafür benötigten Arbeitsstunden in Europa zusammenhängen. Bei dem Beispiel handelt es sich um eine Tankfüllung von 60 Liter E10. In Deutschland kostet diese Tankfüllung 132 EUR und es muss dafür 6,7 Stunden gearbeitet werden. In Polen beispielsweise ist das Tanken mit 86 EUR billiger, jedoch müssen dafür 13,7 Stunden gearbeitet werden. Dies liegt daran, dass das Gehaltsgefüge in Polen niedriger als in Deutschland ist.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist, sich den Preisen und dem Einsatz der Arbeitskraft bewusst zu werden.

Herauszufinden, wofür das Geld konkret ausgegeben wird. Hinterfragen, ob das Preis-/Leistungsverhältnis passt.

Bewerten, ob die Ausgaben wirklich Freude bereiten und in einer positiven Resonanz zur geleisteten Arbeit stehen.

Quelle: statista, Mai 2022

Inflation und Investments

Das Sparbuch und das Girokonto haben in Zeiten von Niedrigzinsen oder gar Negativzinsen längst ausgedient. Der Trend für Sachwerten setzt sich fort. Das Ziel sollte sein, die Inflation zu übersteigen. Bei der Wertentwicklung von Sachwerten spricht man von Rendite. Die Rendite ist nicht im vornherein festgelegt, sondern ergibt sich aus der Marktentwicklung. Das Gegenstück ist die feste Verzinsung, welche aus besagten Gründen aktuell so gut wie nicht existent ist.

Der Kauf von Sachwerten ist nicht kostenlos und es gibt häufig mehrere Kostenkomponenten. Doch wie im Supermarkt sind auch bei der Geldanlage die Preise zu vergleichen. Denn es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Rendite und Kosten. Je höher die Kosten, desto niedriger die Rendite. Ein nicht zu unterschätzender Posten sind dabei die laufenden Depotgebühren, welche sich in der Regel auf den Wert des Depots berechnen. Lukrative Alternativen hierzu gibt es selbstverständlich.

 

So gelingt der Balanceakt

Die Inflation ist da und wird aller Wahrscheinlichkeit nach auf einem hohen Niveau vorerst bleiben. Es gibt keine Situation, die aussichtslos ist. Es kann immer etwas unternommen werden.
Wichtig ist zu erkennen, wie groß die persönliche und individuelle Herausforderung der aktuellen Situation ist.

Und dann gelingt auch der Balanceakt: mit konkreten Erkenntnissen, einer Zukunftsvision und einem klaren Vermögensmanagement.

Tipps für einen erfolgreichen Umgang mit der Inflation

            •   Persönliche Inflation berechnen und bewerten:
              Wie wirkt sich die Inflation auf den Alltag aus? Welche Gegenmaßnahmen können unternommen werden?
            •  Negativ- und Nullzinsen vermeiden:
              frei verfügbares Guthaben investieren
            •  Preise vergleichen:
              Bei teuren Anschaffungen zahlt sich der Aufwand schnell aus
            •  Veränderte Situationen erfordern neue Handlungen:
              Ein „weiter so“ ist bei veränderten Bedingungen kein guter Ratgeber.
              Stattdessen zielorientiert agieren und bei Bedarf auch externe Hilfe in Anspruch nehmen.

Gelassenheit, Mut & Tun

„Gibt mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Karl Paul Reinhold Niebuhr, amerikanischer Theologe, Philosoph und Politikwissenschaftler.

 

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