Volatilität – das Auf und Ab an der Börse

Volatilität - ein Rückblick in die Geschichte und ein Ausblick auf das persönliche Depot!

Die Börse ist keine Einbahnstraße. Es geht auf und ab. Welche Ereignisse Einfluss nehmen, welche Auswirkungen sie auf den Markt haben und wie Anleger reagieren können, beleuchtet dieser Artikel. Vieles von damals ist heute ein Fingerzeig für morgen!

 

Volatilität und Marktphasen erklärt

Die Marktentwicklung unterliegt Schwankungen und der Wert eines Börsen-Investments ist nie gleich. Im Fachjargon wird diese Situation als Volatilität bezeichnet. Es sind die Kursbewegungen am Markt.

Schwankungen existieren immer. Es gibt allerdings Auslöser, die zu größeren Schwankungen und somit zu einer höheren Volatilität führen. Diese erheblichen Kursschwankungen treten meist in zyklischen Abständen auf.

Steigen über einen längeren Zeitraum die Kurse, so wird dies als Hausse oder Bullenmarkt bezeichnet. Bei einem Marktrückgang von 10 Prozent oder mehr handelt es sich um eine Korrektur. Bei einem Marktrückgang von 20 Prozent und mehr liegt eine Baisse bzw. ein Bärenmarkt vor. Und diese Marktkorrekturen sind normal. Diese gibt es jedes Jahr, mal mehr, mal weniger stark. Weniger als jede fünfte Korrektur mündet in einem Bärenmarkt. Und jeder Bärenmarkt wird von einem anderen Ereignis ausgelöst und oft gibt es laute Stimmen „Dieses Mal ist alles anders!“ – Ist es das? – Die Geschichte für einen Bärenmarkt ist unterschiedlich, doch das Ergebnis ist immer das Gleiche: Die Wirtschaft erholt sich und wächst weiter.

 

Ein Blick in die Vergangenheit

Jeder Bärenmarkt wird von einem anderen Ereignis ausgelöst und es ist äußerst interessant sich einprägende Ereignisse aus der Geschichte anzusehen.


Tulpenmanie (1637)

Die erste große Blase der Börsengeschichte bezog sich nicht auf Aktien, sondern auf Tulpenzwiebeln. Es ist die Tulpenmanie in den Niederlanden im 17. Jahrhundert. Zuerst waren Tulpenzwiebel das Liebhaberobjekt der Vermögenden, jedoch sprangen immer mehr Menschen auf den Zug auf. Der Preis wird über Angebot und Nachfrage geregelt und so kam es zu einer Preisexplosion. Im Februar 1637 fanden die teuren Tulpenzwiebeln keine Käufer mehr und es machte sich Panik bereit.


Schwarzer Donnerstag (1929)

Der folgenreichste Börsencrash der Geschichte ist der schwarze Donnerstag am 24. Oktober 1929. Er löste eine Weltwirtschaftskrise aus, die drei Jahre andauerte.

Dem Crash vorausgegangen war einer der größten Höhenflüge in der Geschichte der Aktienmärkte. Der erste Weltkrieg war vorüber. Die Menschen erlebten eine Phase, in der es vielen besser ging. Jeder wollte am Aktienmarkt mitmachen und viele Kleinanleger nahmen Kredite auf, um Aktien zu kaufen. Im Herbst 1929 deutete sich dann langsam eine Abschwächung der Kurse an. Viele Anleger stoppten ihre Investitionen, es brach Panik aus und die Bestände wurden verkauft.


Kuba-Krise (1962)

Die Kuba-Krise ist ein gutes Beispiel eines externen Schocks. Der Crash wurde nicht durch die Börse oder Wirtschaft ausgelöst, sondern es war politisch bedingt.  Die Sowjetunion hatte Raketen auf Kuba stationiert und war dabei diese einsatzfähig zu machen. Als die Amerikaner stellten den Russen ein Ultimatum, diese wieder abzuziehen. Diese Auseinandersetzung versetzte die Welt in Schrecken und es kam Panik auf.


Ölkrise (1973/1974)

In 1973 wurde ein Krieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten und Syrien auf der anderen Seite der Auslöser. Die Fördermenge von Öl wurde gedrosselt und es kam zu einem starken Ölpreisanstieg, welcher einen gesamtwirtschaftlichen Absturz zur Folge hatte.


Schwarzer Montag (1987)

Der schwarze Montag war der erste Börsencrash nach dem zweiten Weltkrieg. Vorausgegangen ist auch hier wieder ein Höhenflug der Aktienkurse.

Viele verschiedene Faktoren haben dazu beigetragen haben und eine einzige Ursache gibt es nicht. Vor allem politische Entscheidungen in USA legten das Fundament für den Zusammenbruch.


Dotcom-Blase (2000)

In den späten Neunzigern brach eine allgemeine Technologiebegeisterung an den Börsen aus. Viele Anleger waren davon überzeugt, dass Technologieunternehmen in Zukunft massive Gewinne abwerfen würden. Es wurde viel Geld in Start-ups investiert, die nicht einmal ein schlüssiges Geschäftsmodell vorweisen konnten.

Im März 2000 brach der Dotcom-Markt komplett in sich zusammen. Unerfahrene Kleinanleger, die sich von Gier und Profit hatten lenken lassen, verloren viel Geld.


Weltfinanzkrise (2007-2008)

Auslöser der Weltfinanzkrise ist eine Spekulationsblase auf dem amerikanischen Immobilienmarkt. Viele Banken vergaben Kredite an Menschen, die sich diese eigentlich gar nicht leisten konnten. Mit steigenden US-Leitzinsen konnten sich viele Menschen das Haus jedoch nicht mehr leisten.

Aus der Immobilienkrise wurde eine Bankenkrise. Die Großbanken gingen leichtsinnig mit dem eigenen Geld und dem Geld der Anleger um. Dadurch kam das Finanzsystem ins Wanken und Kredite wurden nicht mehr vergeben und verlängert. Am 15. September 2008 meldete die amerikanische Großbank Lehman Brothers Insolvenz an. In der Folge verhinderte die US-Regierung mit massiven Finanzspritzen den kompletten Zusammenbruch des amerikanischen Bankensystems. Auch die europäische Schuldenkrise im Jahr 2009 wurde dadurch ausgelöst, die fast zum Staatsbankrott mehrerer Euro-Staaten führte. Die Auswirkungen der Krise sind bis heute noch zu spüren.


Corona-Crash (2020)

Auslöser für diesen Crash ist ein Virus. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind und waren für jeden spürbar: die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen gerät ins Stocken, Unternehmen und Fabriken wurden geschlossen. Auf Grund der Reisebeschränkungen sind alle Bereiche des Tourismus betroffen, von Hotels über Flugverkehr hin zu Themenparks. Mit dem Eingriff der Notenbanken kam es jedoch sehr schnell zu einer Erholung an den Aktienmärkten.

Die Lehren aus der Geschichte

Manche Menschen schreckt es ab und sie sind verunsichert, wenn die Märkte in solchen Augenblicken aufzeigen, dass es keine Sicherheit gibt. Der Blick auf die Historie zeigt folgendes:

  • Es gibt unterschiedliche Auslöser und Triggerpunkte (z.B. Spekulation, Politik)
  • Abschwünge dauern unterschiedlich lange.
  • Nach jedem Abschwung kommt ein Aufschwung.
  • Phasen starker Kurskorrekturen lösen emotionale Reaktionen bei den Anlegern aus und führen zu Kampf, Flucht oder Schockstarre.

Tipps für erfolgreiches Investieren

  • Fokussiert und mit Plan!
    Erfolgreiche Investoren bewahren Ruhe und halten sich stets das Ziel der Investition vor Augen. Ein langfristig ausgerichtetes Investment (Altersvorsorge, Vermögensaufbau) oder das Sparen für ein bestimmtes Ziel (Haus, Traumreise) wird sich entsprechend der Marktentwicklung langfristig erholen. In der Vergangenheit haben sich die Kurse immer wieder erholt und die Märkte zeigen historisch gesehen einen Aufwärtstrend.
  • Investiert bleiben!
    Die große Mehrheit der Investoren bleibt am Ball, gestärkt durch Erfahrungen, die man aus solchen Phasen mitnimmt und der Disziplin, die sie auslösen.
  • Diversifikation ist das A und O!
    Die Vorbereitung auf einen Crash gelingt mit einem gut diversifizierten Portfolio, das zum individuellen Zeithorizont und zur persönlichen Risikotoleranz passt.
  • Kontinuität und Beharrlichkeit!
    Jemand, der regelmäßig und ruhig investiert, kann dann in Zeiten von Kursrückgängen von günstigen (niedrigen) Aktienkursen profitieren. Es können mehrere Anteilsscheine gekauft. Erholt sich dann der Preis, so ergibt sich eine schöne Rendite.
  • Entgegen den Trend agieren!
    Eine bewährte Strategie, sofern flüssiges Geld vorhanden ist, ist das antizyklische Investieren: Wer in einem Kurstief bewusst Zusatz-Investments tätigt, nutzt diese Situation clever aus. Denn die Preise je Anteilsschein sind günstiger als in der Vergangenheit, es können mehrere Anteile gekauft werden. Die niedrigeren Preise führen dazu, dass der Investor für das Geld mehr bekommt als in der Vergangenheit. Für ein bestehendes Depot kann es einen Turbo-Effekt haben.

„Wenn Menschen Angst bekommen, ist es Zeit, gierig zu sein, und wenn Menschen gierig werden, ist es Zeit, Angst zu haben.“ Warren Buffett

Take away

  • Mit der richtigen Investment-Strategie Höhen und Tiefen meistern!
  • Mit Support Emotionen in den Griff bekommen!
  • Mit Zeit und Geduld wird das Investment im Bärenmarkt belohnt!

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